Schon wieder eine Absage kassiert? 5 Gründe, warum du es als Lebenskenner nicht ins Vorstellungsgespräch schaffst
Kurz zusammengefasst
„Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihre Bewerbung im weiteren Auswahlverfahren nicht weiter berücksichtigen können, da andere Kandidaten etwas besser unserem Anforderungsprofil entsprochen haben.“ Das kann doch nicht wahr sein! Schon wieder hast du eine nichtssagende Absage kassiert – obwohl deine Bewerbung gut war und du wie die Faust aufs Auge auf die Stelle gepasst hättest.
Aber woran liegt es dann, dass dir eine Absage nach der anderen ins digitale Postfach flattert? Die häufigsten Gründe habe ich meinem Artikel zusammengefasst – und liefere dir direkt einige Tipps, was du stattdessen tun kannst, um endlich eine Runde weiter zu kommen.
Deine Bewerbung wirft Fragen auf
Die Personalabteilung ist es gewöhnt, dass sich die Menschen auf ähnliche Positionen oder auf solche, die eine Entwicklungsstufe über der aktuellen Stelle liegen, bewerben. In der Regel möchten sie auch mehr Gehalt in ihrem neuen Unternehmen erhalten. Wenn deine Bewerbung von dieser Annahme abweicht, kann es zu Irritationen führen.
In diesen Situationen wird der Personaler stutzig:
- Du bewirbst dich nach einer langen Zeit im selben Unternehmen weg.
- Du bewirbst dich auf eine Stelle, für die du „zu gut“ qualifiziert bist, beispielsweise als Führungskraft auf eine Referentenposition.
- Du möchtest die Branche wechseln oder etwas Neues wagen, worauf deine bisherige Berufserfahrung nicht hindeutet.
- Du hast bisher immer in Vollzeit gearbeitet und bewirbst dich auf eine Stelle, die in Teilzeit ausgeschrieben ist.
Mein Tipp: Werde dir bewusst, was in deinem Lebenslauf oder deinen Absichten nicht auf Anhieb schlüssig oder selbsterklärend ist. Wenn du das weißt, räume diese Unklarheit gezielt aus. Mache beispielsweise deutlich, dass du als Key Account Managerin nicht mehr die ganze Woche aus dem Koffer leben möchtest, weil dein Mann jetzt in Rente gegangen ist und ihr diese Zeit gemeinsam verbringen möchtet. Deswegen bewirbst du dich gezielt in den Vertriebsinnendienst ohne Provisionsanteil.
Puh, Entwarnung für den Personaler. Absage abgewendet. Er kann dich jetzt mit gutem Gewissen einladen.
Du machst den Unternehmen Angst
Die fünfte Zertifizierung in agilen Methoden abgeschlossen, das Studium zum Scrum Master mit Auszeichnung gewuppt und eine Erfolgsbilanz mit Projekten in Millionenhöhe. Das müsste doch beeindrucken und zeigen, dass du Biss hast und auch umsetzt? Aber stattdessen darfst du dich über eine Absage freuen.
Jetzt überlege dir bitte, wie das auf einen 08/15-Abteilungsleiter wirken muss. Er hört förmlich das Rattern des Sägeblatts, das an seinem jahrelang mühsam verteidigten Stuhl kratzt.
Mein Tipp: Selbstverständlich sollst du deine Qualifikation nicht unter den Tisch fallen lassen, aber stelle nur die Weiterbildung oder Kompetenz in den Fokus, die für die Stelle wirklich relevant ist. Du kannst jederzeit später noch weitere Zertifikate nachreichen.
„Wenn Jemand so viel kann, ist er für uns sicher unerschwinglich!“ Ja, auch mit dem Bedenken „zu teuer“ hast du womöglich als erfahrene und top-qualifizierte Person zu kämpfen.
Mein Tipp: Recherchiere vor deiner Bewerbung, welches Gehalt in diesem Unternehmen für die Position üblich ist und kommuniziere eine realistische Gehaltsvorstellung, die einigermaßen in das dortige Gehaltsgefüge passt, gerne mit etwas Puffer für Verhandlungen – und selbstverständlich auch dich zufriedenstellt.
Du entkräftigst nicht die gängigen Vorurteile über Mitarbeiter 50+
Es ist furchtbar ungerecht, aber die meisten jüngeren Chefs oder Personaler haben diese Schubladen über dich im Kopf:
- Mitarbeiter über 50 sind ständig krank und die Entgeltfortzahlung treibt mich in den Ruin
- Mitarbeiter über 50 sind besserwisserisch und lassen sich von mir nichts sagen
- Mitarbeiter über 50 sind eingefahren. Ihr Lebensmotto lautet „Das haben wir schon immer so gemacht.“
- Mitarbeiter über 50 kommen mit der aktuellen Technik und den üblichen Computeranwendungen nicht zurecht.
- Es lohnt sich nicht, sie einzuarbeiten und die Zeit dafür freizuschaufeln. Wenn sie einigermaßen produktiv sind, sind sie schon wieder in Rente.
Mein Tipp: Trete den Gegenbeweis an und zeige in deiner Bewerbung, dass das völliger Quatsch ist! Berichte beispielsweise im Motivationsschreiben, wie du dich in generationenübergreifenden Arbeitsgruppen engagierst und wie viel du von deinen jüngeren Kollegen schon gelernt hast.
Du verkaufst dich zu schlecht – oder gar nicht
„Ich habe es nicht nötig, mich um jeden Preis wie auf dem Jahrmarkt anzubieten.“ oder „Mein Lebenslauf ist nichts Besonderes, ich habe immer nur normal meinen Job gemacht wie alle Anderen auch.“ Egal, bei welcher Aussage du dich eher wiederfindest oder aus welchen Gründen du nicht auf Selbstmarketing setzt: du tust dir damit keinen Gefallen.
In meinem Bewerbungsratgeber schreibe ich darüber, warum du dich wie ein einzigartiges Deluxe-Produkt fühlen – und auch darüber sprechen solltest.
Mach bitte nicht den Fehler und nimm an, dass der Personaler sich schon durch deine Zeugnisse und Anhänge wühlen und dadurch darauf schließen wird, dass du geeignet bist. So gemein es auch klingt, vor allem weil du dir ja mit deiner Bewerbung größte Mühe geben sollst, aber der Recruiter hat in der Regel nur wenig Zeit, um eine Bewerbung zu sichten und zu (be-)urteilen.
Du hilfst seinem Urteilsvermögen enorm auf die Sprünge, wenn du ihm bildhaft und selbstbewusst zeigst, was er von dir erwarten darf.
Denn wie soll er aus deiner Bewerbung auf dein Potenzial schließen, wenn du ihm keine Erfolgsbeispiele nennst? Wie kann er sich beispielsweise ein plastisches Bild über deine Loyalität und Einsatzbereitschaft machen, wenn du ihm verschweigst, wie du kürzlich in einer konzertierten Wochenendaktion die schon verloren geglaubte Produktion gerettet hast?
Deine Fähigkeiten selbstbewusst zu präsentieren ist ein hervorragender erster Schritt. Der zweite ist, auch zu deinen liebenswerten Ecken, Kanten und kleinen Macken zu stehen und gerade dadurch Interesse wecken, ins Gespräch kommen und in Erinnerung bleiben.
Aber was ist, wenn ich dadurch polarisiere, das Unternehmen meine besondere Art nicht mag und ich dadurch eine Absage riskiere?
Meine Meinung: Du ersparst dir dadurch wertvolle Zeit, denn im Vorstellungsgespräch oder allerspätestens in den ersten Wochen im neuen Job, fällt es sowieso auf, dass ihr nicht dauerhaft miteinander arbeiten könnt (und wollt).
Außerdem: Möchtest du in einem Unternehmen wirken, für das du dich dauerhaft verstellen und wichtige Teile deiner Persönlichkeit verleugnen musst?
Du lässt dich zu schnell entmutigen
Es ist wie verhext. Du hast eine Top-Bewerbung, hast deine Kontakte angeworfen, lässt dich auf Jobmessen blicken, freust dich über hervorragende Bewerbungsfotos, die dich perfekt unterstreichen – und es tut sich nichts. Einfach überhaupt nichts. Entweder es werden kaum attraktive Stellen ausgeschrieben oder es hagelt Absagen über Absagen. Der reinste Absagenwahnsinn!
Mein Tipp: Wenn du denkst, du machst alles richtig und mit deinem Latein am Ende bist, lasse das einen objektiven Profi prüfen.
Buche dir über meinen Kalender direkt deinen kostenfreien Jobglück-Talk mit mir und ich gebe dir direkt meine Einschätzung und kann womöglich eine neue Perspektive beisteuern.
Und lass dir gesagt sein: manchmal braucht es die Extraprise Geduld. Vertraue darauf, dass sich alles fügen wird und dein Unternehmen, das perfekt zu dir passt, schon in den Startlöchern zu dir steht.
„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“
Kleine Motivationsspritze gefällig? In diesem Artikel habe ich dir meine besten Tipps gegen akuten Bewerbungsfrust zusammengefasst, damit du dich immer wieder aus eigener Kraft in schwierigen Zeiten aufrichten kannst.
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Liebe Marketa, danke für Deine tollen Tipps. Gerne hätte ich auch Deinen Newsletter abonniert. Leider erhalte ich keien Link zum Bestätigen, nachdem ich das entsprechende Formular ausgefüllt haben. Vielleicht kannst Du mich händisch in Deinen Newsletter einpflegen? Lieben Dank und einen guten Rutsch ins Jahr 2022. vG Antje